Erschienen am 5. Januar 2006
Nach Brand im Basdorfer Holzbaubetrieb Mitze: Dankbar für Hilfe
Mitze: "Wir machen weiter"
von Marianne Dämmer
VÖHL-BASDORF. Sonntagnachmittag, vierter Advent: Der gesamte Betrieb der Firma Holzbau Mitze in Basdorf geht in Flammen auf, keine Maschine kann gerettet werden. Einen schadhaften Schornstein macht die Kripo als Brandursache aus, schätzt den Schaden auf eine Million Euro. Inzwischen hat sich der Schreck etwas gelegt, die Brandstelle ist mit tatkräftiger Hilfe von Nachbarn aufgeräumt. Zimmermeister Andreas Mitze und seiner Frau Dagmar wird seit dem Unglück so viel Hilfe zuteil, dass sie sich entschlossen haben: "Wir bauen wieder auf, wir machen weiter."
Mehr als 100 freiwillige Helfer von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk waren ausgerückt, um gegen die Flammen zu kämpfen, doch die hatten innerhalb von wenigen Minuten die gesamte Produktionshalle erfasst und schnell vernichtet. Die Wehren konnten das Wohnhaus retten, in dem Mitzes ihr Büro untergebracht haben. Schon an diesem späten, kalten Sonntagnachmittag waren nicht nur "Bordsteinkommandanten" da, sondern vor allem viele Nachbarn zur Stelle, um Feuerwehrleute mit Getränken und Essen zu versorgen. Und die Hilfe riss nicht ab. Auch bei den Aufräumarbeiten versorgten Nachbarn Mitzes und die Helfer mit Essen, brachten Blumen, unterstützten, wo sie nur konnten. "Sie haben so vielfältig geholfen, waren einfach da, und das in einem Maße, wie wir es uns nie vorgestellt hätten - gigantisch", sagt der 41-jährige Zimmermeister Andreas Mitze und nickt dabei mit dem Kopf, als wollte er das Gesagte noch mal unterstreichen. Den Abriss unternahm eine Korbacher Baufirma, unterstützt wurde sie bei der Arbeit von Basdorfer Helfern: "Sie stellten Maschinen zur Verfügung, und einige haben sich sogar Urlaub genommen, um mit aufzuräumen - ganz selbstlos", betont Mitze. In zwei Tagen waren die verkohlten Reste des Betriebs weggeräumt, Mitzes hatten Zeit sich zu fragen, wie es weitergehen soll - und beschlossen, den Betrieb wieder aufzubauen. Denn wieder wurde ihnen Hilfe zuteil: Die Basdorfer Landwirte, die vor Jahren gemeinsam eine große Maschinenhalle gebaut haben, stellen sie zur Verfügung, bis er eine neue Halle gebaut hat. So kann Zimmermeister Mitze bald wieder anfangen zu produzieren. Ihre Hilfe angeboten haben nicht nur Basdorfer, sondern auch andere Zimmereibetriebe: "Kollegen haben angeboten, dass wir Fahrzeuge, Maschinen und Betriebsgebäude nutzen können. Da sind wir sehr dankbar - ihre Hilfe ist gerade in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich", sagen Dagmar und Andreas Mitze anerkennend, die auch von Kunden tröstende Briefe erhielten. Ab 16. Januar wollen sie ihre Aufträge wieder abwickeln - möglichst "so, dass die Kundschaft gar nicht merkt, dass unsere Halle abgebrannt ist", sagt Mitze mit einem Lachen. Bis dahin ist aber noch viel Papierkram zu erledigen: Die vergangenen zwei Wochen haben die beiden mit "betriebswirtschaftlichen Arbeiten" verbracht, wie sie formulieren, dass sie unzählige Schreiben und Rechnungen für die Versicherung sammeln, "denn bei dem Brand ist nicht eine Maschine heil, kein Fahrzeug ganz, kein Nagel brauchbar geblieben", erklärt Andreas Mitze.
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